Monkey see, Monkey do …

Hui, gestern seit langer Zeit mal wieder TV gesehen und einen Bericht über den Kunstsuperstar Jonathan Meese angeschaut. Diese selbsternannte „Ameise der Kunst” scheint ernsthaft krank zu sein und macht sich wie eine sich selbst karikierende Figur ständig wissentlich zum Narren in einem Zirkus, der sich anscheinend auch nur um sich selbst dreht: dem angeblichen Kunstmarkt. Nicht, daß ich Selbstblamage nicht leiden könnte, aber da kommen selbst mir ernste Zweifel ob es dem armen Jungen noch gut dabei geht und er in der von allen um ihn herum bejahenden Mischpoke überhaupt noch als echte Person gewertet wird.

Wirklich angenehm empfand ich seine unglaubliche Offenheit über seine Kindheit zu sprechen. So wie er rüberkam war er noch komplett darin eingeschloßen und wirkte tatsächlich wie ein 12-jähriger Junge der in der Hülle eines 38-jährigen Mannes steckte. Wobei er dann oftmals natürlich mit Wissen brillierte, die ein Kind so nicht haben kann.

Aufgedreht wie ein Kokainkaninchen hüpfte er dann bei einer Expo in NYC auf einer seiner Skulpturen und schrie lauthals „The dictatorship of art is here”.

Vielleicht ist es tatsächlich besser so jemanden sich komplett austoben zu lassen, wenn man bedenkt was aus gescheiterten Künstlern wird, wenn sie nicht beachtet werden: Bestes Beispiel, dieser grimmige junge Künstler mit dem kleinen Bart aus Braunau am Inn, der mit Landschaftsmalereien begann und danach die Landschaften (und nicht nur diese) verwüsten ließ.

Meese beschäftigt sich lustigerweise auch immer mal wieder mit ihm, in dem er Abbilder dieses Herrn in seine Arbeiten einbaut und klar beteuert, daß man ihm damit die Größe nimmt. Da muß ich ihm recht geben. Nur in dem man sich über so jemanden lustig macht, kann man ihm die Macht nehmen, die sein Abbild und seine Taten heute noch haben.

Um es kurz zu machen, finde ich seine Person wesentlich interessanter als seine Arbeiten, die mir gerade mal gar nichts geben.