
Gestern war ich mit Flo Steinl auf der Bright Streetwear Messe im alten Polizei Präsidium in Frankfurt. Frisch reingekommen und wie auch schon das Jahr davor traf ich meinen alten Freund Pomo und dessen Frau Marija vom Sneakerking (hat er mittlerweile verkauft) und Thomas Markert (Ex-MTV und Nickelodeon). Diesmal freute ich mich auch über Sascha Appel von Sony PlayStation, der mich einigen Jungs von Titus vorstellte. Erste Station war ein Raum der Marke REELL (sprich: Rihl) , die wir nicht ganz verstanden, dafür aber einen AfteSports Energy Drink von einer blonden Praktine in die Hand gedrückt bekamen. Very reeeeeeeel. Die BRIGHT kommt eigentlich aus dem Skateboarding Bereich und scheint noch einigermaßen authentisch zu sein. Einzig die „großen” Marken wie Nike, Adidas, usw. scheinen irgendwie nicht ins Bild passen zu wollen. Leider geht die Messe wohl nächstes Jahr nach Berlin (gähn) da das Präsidiumsgebäude anscheinend verkauft wurde. Bestimmt werden auch dort, im ehemaligen Präsidium wieder lange leerstehende Büroflächen implementiert. Ein Hoch auf die Frankfurter Kultur- und Förderungspolitik. Wer darf sich da diesmal schämen? Schade für Frankfurt, dass wieder einmal mehr eine Chance vertut. Dort ist die Florida Studie wohl noch nicht ganz angekommen.
Im auch besprühten Raum von Hooligan Streetwear (wie auch die Brillenmarke Oakley sich arg billig mit Pseudostreetintarsien wie z.B. Graffitileinwände und Rollgerüst aus der Affäre stiehl) stießen wir auf meine alten Graffiti-Weggefährten und Oldschool Legenden KISM, SHOK (beide GBF, letzterer hatte auch einen Stand mit Violent Elegance) und einige Mitglieder der Crew REEBENS, sowie Philipp Schellworth. Dort wurde auch auf Einladung von HOCKE (Frankfurter Skatelegende) lange geplaudert. Thomas, Sascha und die Jungs fuhren dann ins Stadion.
Wir blieben und trafen noch auf Il Jin Choi aka ATEM der für den Fahrradkurierservice Urban Logics malte und TEASY vom Aschaffenburger SIX STEP shop, der jetzt bei Monkey Drive Shirts bedruckte. Alles in allem war alles fruchtbar „urban”.
Davor liefen uns noch Jörn und Krixl von der Stylefile vor die Füße und waren wir noch bei Pyromaniacs, der neuen Streetwear Marke von Montana, wo wir auf KIAM77 und Paul trafen, die als eine der wenigen reales Graffbiz vertraten.
Später saßen wir noch mit Marjia und Philipp ca. 1,5 Stunden in einem Showroom von Asics, um den sich niemand kümmerte; lachten und bedienten uns an den teils abgelaufenen Getränken und futterten die Sweets weg. Philipp schloß sein iPhone an umherstehende G4 Harman-Cardon Boxen an und ließ Miami Bass und Oldschool Electro laufen. Köstlich. Teilweise wurden wir sehr seltsam von Besuchern und den Asics Mitarbeitern beäugt.
Überhaupt war eine seltsame Uniformierung unter den Besuchern festzustellen. Alle mit Mützen, Kapuzenpullis und/oder gelben, respektiven lila Shirts zu beobachten. Nur noch vergeblich sucht man die letztjährig gehypten Palistinenserschals unter der Pseudo-Undergroundelite. Die Mode-Karawane ist weitergezogen. Flo und ich lachten in unseren C&A Klamotten (außerst hip, wirklich!) und ich dachte nur dauernd, das Revolte sich immer noch am Besten an Kids und Junggebliebene verkauft. Brrr. Ziemlich unwichtiges Thema in Anbetracht der Haiti Katastrophe.
Alles in allem war es ein trotzdem nahezu familiär zu nennender Nachmittag in der Frankenfurt, die bei einer Pizza in der Hofheimer Traditionspizzeria Riccione zu Ende ging.
Foto: Flo Steinl