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Kulturphänomen Graffiti?

Frühe Sachbeschädigung: Lascaux

Frühe Sachbeschädigung: Lascaux

 

Wenn ich von vermeintlichen Experten und deren Vasallen, den teils selbsternannten, teils pädagogisch-geschulten Kunstverziehern zum Thema Graffiti lesen muss, dass dasselbe ein Kulturphänomen sei, dann ist das tatsächlich eine Verkennung der Tatsachen.

Einem Phänomen unterstelle ich einen zeitlich und räumlich begrenzten Wirkungs- und Handlungszeitraum, den ich bei Graffiti in der Tat nicht erkennen kann. Schließlich begleitet Graffiti den Menschen als Teil der Gestaltung des ihn (dem Menschen) umgebenden Raums schon seit Anbeginn der Aufzeichnungen. Ja, sogar die ersten Aufzeichnungen, die wenigen erhaltenen Wahrnehmungen der Frühmenschen sind Graffiti (in Höhlen).

Irgendwie gar nicht witzig in dem Zusammenhang finde ich Führungen zu legaler und illegaler Kunst der jetztzeit durch so genannte Kulturinstitutionen wie Museen, die ihrer Besucherschrumpfung (nicht nur das Wegbleiben von jungen Museumsbesuchern) durch Besuche zu Urban Art und Stylewriting, sowie Street Art im öffentlichen und privaten Raum entgegenstreben.

Als Beispiel möchte ich das subventionierte Museum für moderne Kunst MMK Frankfurt nennen, das aus freiwillig aufgebachtem Artwork vermeintlich unbekannter Autoren ein Income generiert, während der Autor leer ausgeht bzw. unter Umständen für das aufgebrachte Artwork auch noch eine Geldstrafe wegen Sachbeschädigung o.ä. kassiert, wenn er/sie sich dabei von Verfolgungsbehörden stören lässt.

Hierfür möchte ich den Institutionen nahelegen die Einnahmen aus diesen Führungen die z.B. am 16.-17. Juli 2013 in Frankfurt stattfinden an eine Vereinigung wie z.B. Einwandfrei e.V. – Verein für Kunst im öffentlichen Raum zu spenden, die sich für die Belange der urbanen Künstler schon seit 2003 einsetzt.

Seit wenigen Jahren werden Führungen zu Urbaner Kunst im öffentlichen Raum von privatwirtschaftlicher Seite, z.B. den Tabakherstellern genutzt um perfide auf ihre Produkte hinzuweisen, allerdings werden diese wiederum nicht aus Steuergeldern subventioniert wie z.B. Museen.

Übrigens: Bereiche wie Design, Kunst und Gestaltung sind im allgemeinen in Deutschland teils überbewertet, teils gar nicht gewertschätzt und bei Worten, wie Kreativwirtschaft bekomme ich Brechreiz.