Kapitalismus 2.0

„Fanity is definitly my favourite sin“ (Eitelkeit ist definitiv meine Lieblingssünde) erzählt uns Al Pacino als Satan in „The devils advocat“ (Im Auftrag des Teufels). Nun, momentan häufen sich bei mir die Anfragen von seltsamen Startups; deren Werbeknechten und ähnlichen angeblich von Großkonzernen gefütterten und damit gepushten ach so innovativen kleinen Companies, die samt und sonders, meine Leistung nicht kaufen wollen, sondern, und jetzt kommt der Clou (die Innovation): SÄMTLICHE Nutzungsrechte der von mir kreierten Werke weiterverkaufen wollen. Da sie das aber noch nicht absehen können an wen und wieviel sie das Kreierte verkaufen können, wissen sie auch noch nicht was sie mir an Buy Outs (Nutzungskosten) geben können. Das ergibt sich dann aus dem von mir zur Verfügung gestellten Werken. „Schaffe Du erstmal was, wir schauen dann mal das wir das irgendjemandem verkaufen.” Wow. Das ist übelste Maklertaktik. Sich zwischen Angebot und Nachfrage einklinken und als Medium positionieren. Für mich als Graffitiwritingkünstler heisst das auf Halde zu produzieren, um dann gnädigerweise irgendwo in der Welt, dank den netten Startups, jemanden zu finden, der das dann z.B. auf Taschen in Asien produzieren lässt. Überblick adé…Käufer im Neuwagenzentrum: „Hey, ich möchte gerne ein Auto nutzen, weiss aber noch nicht ob ich damit nach Portugal oder in die Namib fahre. Egal, erstellen Sie mir es erst einmal. Ich werde dann schauen ob ich jemanden finde, der damit nach Gottweisswohin fährt oder es zu Kleinholz verarbeitet. Dann bekommen Sie auch einen Anteil an meinem Gewinn.” Welcher Autohändler ließe sich auf diesen Deal ein? Naja, nichts gegen Kapitalismus, aber es ist tatsächlich kein Kraut dagegen gewachsen.