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Fundis ./. Realos

Ganz in der Tradition meines Großvaters, der Spindoktor für einen lokalen Politiker im Main Taunus Kreis war und der einmal den Satz sagte „Politik ist eine Hure” waren wir gestern im Kino um den Film Joschka und Herr Fischer anzuschauen. Ein interessantes und offensichtlich ziemlich ehrliches Portrait eines ehemalig Widerstand leistenden der linken Kampfszene der 70er, der sich durch die Mühen des menschlichen Wahnsinns und die Mühlen der politischen Mitbestimmung schlängelte.

So einen einmal eingeschlagenen Weg scheint einen genau da hin zu tragen und eine Verantwortung dafür übernehmen zu müssen, was man am allerwenigsten wollte. Z.B. der umstrittene Kriegseintritt Deutschlands in den frühen 90ern.  So sagt er dann auch dann „Ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann”.

Mitbestimmende Ziele seiner aus einer Bürgerrechtsbewegung (anders kann ich es nicht nennen) entstandenen Partei Die Grünen wurden dem bestehenden Rechtssystem unterworfen und klar, daß dies zu einer Spaltung führen musste. Wenn radikale Kräfte Veränderung wünschen, müßen diese immer Abstriche machen und mit der Gegenwehr der momentan bestehenden Ordnungsverhältnisse rechnen.

Aber was zählt ist der Versuch mitzubestimmen und dies auch kundzutun. Das nennt man den Weg in eine wirkliche Demokratie.

Ich habe ihn zweimal über die Perlenfischer kennenlernen dürfen und darf sagen, daß er als Mensch einen verhältnismäßig sympathischen Eindruck hinterlassen hat.

2003 sprühte ich als live action painting happening eine Leinwand auf dem Opernplatz in Frankfurt, lange bevor Obamas Berater Shepard Farey a.k.a. Obey als Designberater einsetzten.