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Es gibt keine Krise – there is no crisis

Die Welt verändert sich und wird als zunehmend unsozialer empfunden. Der Wind scheint stärker zu wehen, schreien uns die medialen Signale an. Aber wo bleiben die richtigen Signale aus der Politik? In Deutschland findet man zunehmend unbekannte Investoren mit Geldern unbekannter Herkunft die Bauvorhaben realisieren, die mehr als fragwürdig sind. Brauchen wir wirklich noch ein Einkaufszentrum zusätzlich? Die Zeit der großen Büroflächen ist definitiv vorbei. Warum werden dann nach wie vor vermehrt Büroflächen zum bestehenden Leerstand hinzugeneriert?

Mein Vorschlag: Leerstehende Hochhäuser zu Wohnungen und Allzweckräumen umzufunktionieren.

An allen Ecken und Enden sprießen so genannte Seniorenresidenzen, die nichts anderes als Sterbehospize sind und zeigen auf welchem Weg sich unsere Gesellschaft befindet. Wir verleugnen unsere Wurzeln, legen diese in andere Hände und tanzen nach des Mammons Musik um uns noch ein drittes Handy zu kaufen oder noch mehr Besitz anzuhäufen den wir nicht benötigen, so als gäbe es kein Morgen. Andererseits wird sich über einen Moral- und Werteverfall beschwert. Woher sollen Kids Vorbilder bekommen?  Aus dem TV?

Bauen scheint ein neuer Trend zu sein, der die Flucht in reale Werte zu symbolisieren scheint. Noch nie gab es so viele Baustellen auf einmal, möchte ich behaupten. Dieses manifestierte Bild zeigt die Flucht in den vermeintlich sicheren Hafen Wachstum. Aber Wachstum ist nicht das was wir in Deutschland brauchen momentan. Was benötigt wird ist eine mediale Veränderung und ein zu sich finden. Sich den eigenen familiären Wurzeln bewusst zu werden und ein Negieren der Informationen die uns sagen wollen, daß jeder via Rücksichtslosigkeit Wohlstand erreichen kann. Ein System, dass Demokratie nicht auch in der angeblich alles entscheidenden Wirtschaft stattfinden lässt, verdient keinen anderen Titel als „Verlogen”.

Ganz bestimmt nicht dem freien Markt zuzuordnen und vielleicht auch als ein Warnsignal zu verstehen sind die sich pilzartig vermehrenden Kasinos und Wettbüros.

Ebenso unglaubwürdig sind Vor- und oder Beisitze von Politikern in Energiekonzernen (die einerseits sich über zunehmende Energiekosten prüskieren, auf anderer Seite aber Gehälter und Ausschüttungen beziehen), städtischen Bauholdings und ähnlich getarnten Verwaltungs- und Steuertricks. Klar ist es leicht auf Politiker und Banker zu schimpfen, aber beginnt die wahre Kriminalität nicht genau hier und nicht erst als Reaktion anderer Menschen auf diese Tatsache?

Ein guter Film der auch die Aussichtslosigkeit der protestierenden und auch hoffnungslosen Protagonisten aus so einer Situation zeigt und die Verknüpfung zu den Medien darstellt- die auch aus diesen zum Teil grotesken Situationen auch nur kostenlos Unterhaltung generieren wollen- ist der Film Hundstage, im Original Dog Day Afternoon mit Al Pacino aus dem Jahre 1975.

Die Zeit ist reif, umzudenken und die Handlungen der Lenker in gesellschaftlich soziale Bahnen zu fordern.

Eine Krise der Gehälter der Manager und deren Berater ist jedenfalls nicht zu erkennen.