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Präventionskitsch, die Frage nach künstlerischem Ausdruck und das Zusammenspiel von vermeintlichen Machtstrukturen

Street Art

Street Art

 

Nach wie vor ist Graffiti, respektive Stylewriting eines der Lieblingsfeindbilder in den westlichen Ländern und deren Medien. Der Konsens lautet nahezu immer: ”Verlasse das Feld des Style-Sprühens und des Stylewritings und aus Dir wird ein geachteter Künstler/Designer/Kreativschaffender (Zutreffendes bitte streichen).” Die unsichtbare Hand, die schon früh für den vermeintlich freien Markt zuständig sei, greift auch hier ein und macht aus bockigen, pädogogisch nicht handlebaren Menschen, funktionierende Konformisten.

“Sobald Du figurativ arbeitest, wird deine Ästhetik eher als wertig anerkannt. Schrift und deren Absonderlichkeiten (Style und ähnliche Unformiertheiten, wie Tags und Throw Ups) haben keine wirkliche künstlerische Akzeptanz und Nutzen.” könnte als einig salbadernder Konsens aus den Hochschulen rezitiert werden.

Die Masse der modifizierten Graffitisten (Graffitisten zu Art Directoren) würde den Rahmen dieses Eintrages sprengen.

Auf Facebook habe ich eine Gegenüberstellung von 60er Jahre Vintage Zeichnungen und Malereien mit derzeitigen Street Art Ästhetiken verglichen und bin da auf eine große Schnittmenge gestoßen.

Populargemale aus den 60ern weisst eine schon nicht mehr zufällig zu nennende Ähnlichkeit mit Protagonisten aus dem Urban und Street Art Segment (Puh-ein schlimmes Wort).

Vorrangig wird auch dem Nonmonetären im nicht offiziellen Stylewriting zutiefst mistraut. Jemand, der einem etwas schenkt, traut man nicht. Wenn es auch noch Artwork ist, schonmal eh nicht.

Ist also Lüflmalerei, das was die Masse als künstlerische Leistung akzeptiert? Dann, Feuer auf die Lok!

Es wird Zeit, die Mehrheitsverhältnisse die weltweites Stylewriting beweisst, auch als diese anzuerkennen.