Consumo, ergo sum

„Reclaim your campus ” wurde neulich während einer Demonstration am Campus Westend an eine Wand gesprüht. Das Gesprühte hielt ganze 10 Minuten, dann wurde es entfernt („gebufft” im Graffiti-Writing-Jargon).

Ich konsumiere, also bin ich.

Je länger ich freiberuflich tätig bin, desto weniger glaube ich an einen real erwirtschafteten Wert. Das ganze Geblubber von angeblichen Gewinnen und Verlusten erinnert doch nur zu sehr an ein Schiff auf hoher See. Ist denn Geld nicht das gesellschaftliche Trennmittel der Schichten schlechthin? Und ist denn Geld nicht, das in drei Geldmengen aufgeteilt ist (M1,M2,M3), das von Staatsseite herausgegeben wird und unters Volk verteilt wird? Und ist es denn nicht unabhängig von der eigenen Leistung zu sehen? Und nimmt einem denn nicht genau dieser Staat eigentlich schon wieder so viel davon weg, dass, nimmt man alles ernst, man überhaupt nicht davon leben kann?

Was soll also dieses ganze Prozedere? Wäre es nicht ehrlicher zuzugeben, dass alles was wir machen eigentlich kontrollierbar geworden ist, dass der Überwachungsgürtel jetzt nur noch nicht komplett zu ist, da das Grundgesetz dieses Kleinod an Privatsphäre (privare: rauben, abgesondert; im Sinne „vom Staat abgesondert, geraubt”) verfassungsgemäß schützt?